Fachliches Profil
Der DVLAB setzt sich intensiv für die Weiterentwicklung der Altenhilfe
ein und investiert dafür viel Zeit und Engagement sowie seine ganze fachliche
Kompetenz. Auf dieser Grundlage entfalten seine dezidierten Positionen, Stellungnahmen,
Forderungen und Vorschläge die gewünschte Wirkung - sowohl in Gremien,
in denen der Verband mitwirkt, als auch in der Politik und Öffentlichkeit.
Für dieses Ziel kooperiert der DVLAB themenweise auch mit anderen Verbänden
und Organisationen sowie der Wissenschaft.
Wir
drängen auf eine Reform der Pflegeversicherung
Der DVLAB engagiert sich mit ganzer Kraft für eine grundlegende
Reform der Pflegeversicherung. Denn die Versorgung muss auch künftig
sichergestellt sein - und das qualitätsvoll. Im Kern geht es
dem DVLAB nicht nur um die Aufhebung der Sektoren, sondern zentral
auch darum, dass gute Pflege bei angemessener Personalausstattung
für Pflegebedürftige wieder bezahlbar wird und bleibt. Dafür
fordert der Verband als Herzstück der Reform einen Sockel-Spitze-Tausch
in der Pflegeversicherung: Sie übernimmt die Pflegekosten und
berechnet dem Versicherten einen fixen begrenzten Eigenanteil.
Dieses Ziel verfolgt auch die Initiative
Pro-Pflegereform. Auch sie fordert einen Neustart
in der Pflege und wird vom DVLAB daher intensiv unterstützt.
So ist der Verband ein wichtiger Teil einer wachsenden Bewegung,
die sich im politischen Diskurs selbstbewusst und aktiv für
einen Paradigmenwechsel in der Pflege stark macht.
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Wir
gestalten Pflegequalität mit
Von jeher liegt dem DVLAB die Qualität der Arbeit in der Alten-
und Behindertenpflege am Herzen. Daher war dem Verband stets daran
gelegen, die entsprechenden Weichen dafür mitzustellen. Ein entscheidendes
Organ für diese Aufgabe ist der Qualitätsausschuss Pflege.
Nach jahrelangem Bemühen ist es dem DVLAB seit 2018 gelungen,
in diesem Gremium stimmberechtigt mitzuwirken. Zu seiner gesicherten
Mitarbeit hat der DVLAB eigens eine verbandsinterne Arbeitsgruppe
gebildet und fachlich exzellent besetzt.
Der Qualitätsausschuss
Pflege ist vom Gesetzgeber damit beauftragt, die Qualitätsentwicklung
in der Pflege neu zu organisieren. Dafür wurde er u.a. mit der
Entwicklung von neuen Verfahren zur Qualitätsprüfung und
Qualitätsberichterstattung betraut. Darüber hinaus gehört
auch ein wissenschaftlich fundiertes Verfahren zur einheitlichen Bemessung
des Personalbedarfes in Pflegeeinrichtungen nach qualitativen und
quantitativen Maßstäben zu seinem Verantwortungsbereich.
Foto: istock/marchmeena29
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Wir
bringen uns in die Pflegepolitik ein
Wer wie der DVLAB die Altenhilfe voranbringen möchte, muss
sich mit den zentralen Themen in der Pflege auseinandersetzen. Dazu
gehören u.a.: die Pflegeausbildungen, die Personalausstattung,
die Arbeitsbedingungen in der Pflege sowie die Entlohnung der Beschäftigten.
Entsprechend möchte der Verband seine fachlich basierten Positionen
auch in von der Politik initiierten Gremien einbringen. In diesem
Zusammenhang hat sich der DVLAB gefreut, zur Mitarbeit in der Konzertierten
Aktion Pflege (KAP) eingeladen worden zu sein. Der Verband hat in
der Folge seine Kompetenz in vier der fünf Arbeitsgruppen eingebracht.
Die KAP ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für
Gesundheit (BMG), des Bundesministeriums für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend (BMFSFJ) sowie des Bundesministeriums für
Arbeit und Soziales (BMAS). Sie hat zum Ziel, die Pflege zu erleichtern
und die Ausbildung zu stärken. Alle Mitwirkenden - Bund, Länder
sowie relevante Akteure in der Pflege - haben im Juni 2019 verbindlich
ein umfassendes Maßnahmenpaket für mehr Ausbildung, mehr
Personal, bessere Arbeitsbedingungen und eine bessere Entlohnung
vereinbart. Die Vereinbarungen
der KAP verlinken wie jetzt werden derzeit umgesetzt.
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Wir
agieren auf wissenschaftlicher Basis
Immer wieder spürt der DVLAB Fragestellungen auf, die die Qualität
und Zukunft der Pflege entscheidend mit beeinflussen. Vielen Themen
geht der Verband auch wissenschaftlich nach, bevor er sich dazu positioniert
sowie seine Forderungen und Vorschläge öffentlich vorlegt.
Zwei Beispiele:
▶ Der DVLAB hat in einer Untersuchung verifizieren lassen, dass
für Leitungskräfte der Altenhilfe in den Bundesländern
keine einheitlichen Zugangsvoraussetzungen bestehen. Auffallend war
dabei auch die unterschiedliche Qualifizierung der Leitungskräfte.
Entsprechend legte der DVLAB gemeinsam mit Prof. Dr. Berthold Dietz
sowie Prof. Dr. Thomas Klie von der Evangelischen Fachhochschule Freiburg
ein Curriculum zum Aufbau eines Master-Studiengangs für Leitungskräfte
auf. Das perspektivische Ziel: ein bundesweit einheitlicher Qualifizierungsrahmen
für Leitungskräfte. Das Konzept sieht eine länderübergreifend
vereinheitlichte Weiterbildung zur Leitungskraft sowie langfristig
das Studium "Sozialmanager*in in der Langzeitpflege/Teilhabe"
als Hauptzugang zum Berufsfeld vor. Zur Umsetzung sind diesbezügliche
Gespräche mit den Bundesländern sowie mit Hochschulen bereits
aufgenommen worden.
▶ Der DVLAB wollte überprüfen lassen, in welchen Pflegegrad
ein bestimmter Kreis gerontopsychiatrisch erkrankter Menschen mit
ausgeprägten Verhaltensauffälligkeiten nach Einführung
des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs tatsächlich eingruppiert
wird. Daher führte er mit Prof. Dr. Klaus Wingenfeld vom Institut
für Pflegewissenschaft an der Universität Bielefeld die
empirische Studie "Bedarfskonstellationen und Pflegegrade bei
demenziell erkrankten Heimbewohnern mit ausgeprägten Verhaltensauffälligkeiten"
durch. Auf Grundlage der Ergebnisse im Abschlußbericht
fordert der Verband: Eine sogenannte "Besondere Stationäre
Dementenbetreuung" muss bundesweit umsetzbar sein.
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Wir
kämpfen für die Altenpflegeausbildung
Der Gesetzgeber hatte geplant, die Pflegeberufeausbildungen zu reformieren.
Er wollte die drei separaten Pflegeausbildungen zu einer einzigen
generalistischen Ausbildung zusammenführen. Schon zur Jahreswende
2012/ 2013 hatte der DVLAB gegen diese Pläne die Kampagne "Nein
zur Generalistik - für den Erhalt der Altenpflegeausbildung"
aufgelegt. Kurze Zeit später rief er maßgeblich das Bündnis
für Altenpflege ins Leben. Ziel war es, die eigenständige
Altenpflegeausbildung zu erhalten. Sprecher des Bündnisses ist
nach wie vor der DVLAB-Bundesvorsitzende Peter Dürrmann. Engste
Kooperationspartner des DVLAB im breit aufgestellten Bündnis
sind u.a. der Arbeitskreis für Ausbildungsstätten der Altenpflege
(AAA) und der Deutsche Berufsverband für Altenpflege e.V. (DBVA).
Das Bündnis konnte einen Teilerfolg erzielen, die Altenpflegeausbildung
blieb in folgender Form bestehen: Alle Auszubildenden beginnen mit
der generalistischen Ausbildung. Auszubildende mit einer Vertiefung
in der Altenpflege oder der Kinderkrankenpflege können sich
im dritten Jahr spezialisieren und so den Abschluss "Altenpfleger*in"
oder "Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger*in" erzielen.
Vollständig generalistisch Ausgebildete schließen als
"Pflegefachfrau" bzw. "Pflegefachmann" ab.
Das entsprechende Pflegeberufegesetz wurde 2017 verkündet und
trat danach stufenweise in Kraft. Der erste Ausbildungsjahrgang
hat 2020 begonnen. Seitdem ruht das "Bündnis für
Altenpflege". Es will aber wieder aktiv werden, weil sich die
prophezeiten Probleme in den neuen Ausbildungen teilweise bewahrheiten.
Foto: istock/Khongtham
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Wir
wenden uns gegen Pflegekammern
Der DVLAB spricht sich zusammen mit anderen Verbänden und
Organisationen in einer "Koalition der Vernunft" gegen
Pflegekammern aus. Er fordert, keine weitere Pflegekammer in Deutschland
zu errichten bzw. sie dort aufzulösen, wo sie bereits existiert.
In Niedersachsen hat der Verband sein Ziel mit hohem zeitlichen
und personellen Einsatz erreicht: Hier ist die Landespflegekammer
nach klarem Votum der Pflegekräfte und anschließender
Entscheidung des Landtags am Jahresende 2021 Geschichte. Das gilt
auch für Schleswig-Holstein - beide Landespflegekammern werden
derzeit aufgelöst. Damit ist die Pflegekammer in Rheinland-Pfalz
nicht nur die erste in Deutschland, sondern auch die einzig verbliebene.
Auch ihre Auflösung muss angestrebt werden. Dagegen wird in
Nordrhein-Westfalen seit September 2020 derzeit eine Landespflegekammer
errichtet. Auch die neue Landesregierung in Baden-Württemberg
beabsichtigt laut Koalitionsvertrag eine Gründung.
Dem DVLAB ist jedoch klar: Pflegekammern können nichts zur
Steuerung und Entwicklung der Pflege beitragen. Sie bleiben daher
wirkungslose, künstliche, aber teure Behörden ohne Einfluss
auf die Pflegequalität und die drängenden Probleme in
der Altenpflege. Beispiel Personalgewinnung: Pflegekammern können
weder über Arbeitsbedingungen und Tarifverträge noch über
die Höhe der Pflegesätze oder den Personalschlüssel
verhandeln.
Foto: istock/Sashkinw
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