Pflegeausbildung: DBfK-Umfrage zeigt Defizite in der Praxisanleitung


19.09.2024 - Methoden, Qualität und Umfang der Praxisanleitung in der Pflegeausbildung müssen verbessert werden: Das legt eine Umfrage nahe, die der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) unter Auszubildenden und Studierenden zur Situation der Praxisanleitungen in der Pflegeausbildung durchgeführt hat.

An der Umfrage nahmen 508 Auszubildende und Studierende teil. Sie zeichnen ein gemischtes Bild zur Zufriedenheit mit der Praxisanleitung: Nur 39 Prozent sind "eher" bis "sehr" zufrieden. Fast 40 Prozent geben „teils/teils“ an – und 23 Prozent sind "eher" bis "sehr" unzufrieden. Lediglich 27 Prozent gaben an, dass sie immer im vorgeschriebenen Umfang ihre Praxisanleitung erhalten. 49 Prozent berichteten dagegen von Einsätzen, in denen es gar keinen Kontakt zur Praxisanleitung gab.

„Es ist aus unserer Sicht besorgniserregend, dass nur 27 Prozent der befragten Auszubildenden regelmäßig die vorgeschriebene Praxisanleitungszeit von zehn Prozent erhalten“, erklärte Lina Gürtler, Co-Sprecherin der Lenkungsgruppe Junge Pflege im DBfK. Co-Sprecher Björn Klink ergänzte: „Ein unzureichendes Angebot an Praxisanleitung kann zu Defiziten in der praktischen Ausbildung führen und setzt Auszubildende unter Druck: Nur wer die vorgeschriebenen Stunden nachweisen kann, wird zur Prüfung zugelassen. Unsere Umfrage deutet darauf hin, dass ein Teil der Befragten Praxisanleitungen dokumentieren muss, die möglicherweise nicht in vollem Umfang stattgefunden haben.“

Laut Klink müssten neben dem Umfang auch die Methoden der Praxisanleitung verbessert werden. „Ein Großteil der Praxisanleitung findet im Stationsalltag statt und wird oft nicht ausreichend vor- und nachbereitet. Gerade diese Zeiten sind jedoch entscheidend, um das Gelernte zu reflektieren und zu festigen.“

Die Lenkungsgruppe Junge Pflege des DBfK fordert eine tiefergehende Analyse der Ursachen für ausbleibende Praxisanleitungszeiten und sieht die Situation der Praxisanleitung als ein zentrales Kriterium für die anstehende Evaluation der generalistischen Pflegeausbildung. „Aus unserer Sicht wäre es ideal, wenn ausreichend freigestellte Praxisanleiter*innen in den Einrichtungen eingesetzt werden könnten, um die Praxisanleitung auf Station oder im Wohnbereich zu unterstützen. Die Sicherstellung einer hochwertigen Praxisanleitung muss für die Einrichtungen oberste Priorität haben, um zukünftige Fachkräfte erfolgreich auszubilden und zu gewinnen“, fasst Gürtler die Forderungen der Lenkungsgruppe zusammen.

Quelle: dbfk.de, Pressemitteilung vom 17.09.2024

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