Pflegeberufe: Krankenstand am höchsten


21.02.2024 - Dass die psychischen und physischen Belastungen in der Pflege chronisch besonders hoch sind, ist bekannt. Das spiegelt auch der Krankenstand wider: Im Jahr 2023 wurde in der Pflegebranche mit 9,6 Prozent erneut der höchste Krankenstand aller Berufe verzeichnet. Gegenüber dem Vorjahr ist er sogar um 0,2 Prozentpunkte gestiegen.

Diese Zahlen basieren auf der Statistik der AOK Rheinland/Hamburg, die Arbeitsunfähigkeitsdaten von mehr als einer Million Versicherten in Teilen Nordrhein-Westfalens analysierte. Etwa jeder zehnte davon arbeitet in der Pflege, es wurden also rund 100.000 Mitarbeitende in der Pflege erfasst.

Danach stellt sich die angespannte Situation je nach Lesart so dar:

▶︎ Beschäftigte in der Pflege waren im Jahr 2023 durchschnittlich 34,9 Tage krankgeschrieben (zum Vergleich: 2022 waren es 34,2 Tage). Das bedeutet pro Jahr und Person ein Arbeitsausfall von über einem Monat!

▶︎ Das bedeutet auch: Von 10 Beschäftigten fiel immer eine Person aus!

▶︎ Die jährliche Anzahl der Krankschreibungen pro Kopf hat sich in 2023 im Vergleich zu 2022 zwar leicht verringert – aber dafür fehlten die Erkrankten pro Krankschreibung länger, nämlich durchschnittlich 13 Tage. Statistisch gesehen fielen im letzten Jahr auf jeden in der Pflege Beschäftigten 2,7 Krankschreibungen.

AOK-Vorstandsmitglied Sabine Deutscher wies darauf hin, dass die enormen Belastungen der Mitarbeitenden in der Pflege unbedingt mitgedacht werden sollten, "wenn es darum geht, Pflegeberufe attraktiver zu machen." Deshalb sollte "auch an professionelle Unterstützung für den Umgang mit belastenden Situationen und traumatischen Erlebnissen gedacht werden".
Quelle: carevor9.de

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