Stationäre Pflege: Das Eigenanteil-Dilemma


12.01.2024 - Der einrichtungseigene Eigenanteil (EEE) für Bewohner*innen von Pflegeheimen ist auf einen neuen Rekord gestiegen: Im Bundesdurchschnitt nämlich um 165 Euro. Damit liegt der Eigenanteil nun im ersten Heimjahr laut dem Verband der Ersatzkassen (VDEK) bei 2.576 Euro. Und das trotz der am 1. Januar gestiegenen Zuschüsse der Pflegekassen.

Diese Entwicklung markiert einen erneuten Höchststand in den vergangenen sechs Jahren. In diesem Zeitraum sind die monatlichen Eigenanteile um über 800 Euro geklettert. Für das zweite Heimjahr müssen Bewohner*innen – bereits abzüglich des Zuschusses – aktuell nun durchschnittlich 2.370 Euro um Monat entrichten, hat der VDEK ermittelt. Das dritte Heimjahr kostet Bewohner*innen entsprechend 2.095 Euro, ab dem vierten Jahr sind es immer noch 1.750 Euro im Monat. Wie gesagt: Und da sind die Zuschüsse bereits eingerechnet.

Das beweist, was der DVLAB richtig prophezeit hatte: Selbst die jetzt erhöhten Zuschüsse zu den Eigenanteilen nach dem PUEG können den Anstieg der Eigenanteile kaum mildern und sind schnell "aufgefressen". Der Anstieg der EEE wird höchstens zum Teil kompensiert, eine Entlastung tritt gar nicht ein. Anders wäre es, wenn im derzeitigen System die Ausbildungskosten nicht zulasten der Bewohner*innen gehen sowie die Länder die Investitionskosten übernehmen würden. Aber dafür gibt es derzeit keine Anzeichen.

Und leider gar keine Anzeichen gibt es für einen umfassenden Umbau des Systems, wie der DVLAB ihn u.a. mit dem Sockel-Spitze-Tausch in der Pflegeversicherung fordert.





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