Studie zur Qualifizierung von Leitungskräften: Ins gleiche Horn


23.10.2023 - Worauf der DVLAB schon lange öffentlich und evidenzbasierten aufmerksam macht, hat jetzt auch das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in einer aktuellen Studie festgestellt: Die Qualifikationsangebote für Führungspersonen in der Pflege sind in Deutschland unübersichtlich, fragmentiert und heterogen!

Im Vorwort der Publikation zur Studie wird festgestellt:

Führungspersonen im Pflegemanagement tragen eine große Verantwortung für die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Versorgung in den jeweiligen (Pflege-)Einrichtungen. Sie steuern u.a. die dazugehörigen Prozesse und leisten somit wertvolle Beiträge für die künftige Ausgestaltung der Profession Pflege. Sie übernehmen Verantwortung für Motivation sowie Gesundheit der pflegerisch tätigen Mitarbeiter/-innen. Durch Impulse in Bezug auf die Arbeitsgestaltung in den unterschiedlichen Pflegesettings tragen sie zu qualitativen Verbesserungen in einem durch Personalmangel und wirtschaftliche Anforderungen geprägten Arbeitsumfeld bei. Daher ist eine zeitgemäße und hochwertige Weiterbildung für Führungspersonen in der Pflege ein wesentlicher Schlüssel, um die wachsenden Anforderungen der Versorgung zu erfüllen.

Sehr richtig!

Da ist DVLAB aber schon längst! Er hat bereits einen Qualifizierungsrahmen für Führungskräfte in der Altenhilfe erarbeitet. Denn länderübergreifend einheitliche ordnungsrechtliche Zugangskriterien zum Berufsfeld sowie die Notwendigkeit, ein bundeseinheitliches Curriculum für die geforderten Weiterbildungen zu schaffen, sind ein Muss.

Im Kern sieht der DVLAB über eine länderübergreifende Weiterqualifikation mit Masterabschluss bundeseinheitliche Zugänge zu Leitungspositionen in der Altenhilfe vor. Sein entsprechendes Positionspapier "Berufliche Qualifizierung von Leitungskräften" hat der Verband bereits 2016 verabschiedet. Dem war ein Fachgespräch des DVLAB mit den Bundesländern in Frankfurt zum Thema "Zugangs- und Qualifizierungsvoraussetzungen von Leitungskräften in der Altenhilfe" vorausgegangen. Schon hier wurden wichtige Erkenntnisse über Qualifizierungserfordernisse vorgestellt. Bei dieser Gelegenheit betonte der DVLAB Bundesvorsitzende Peter Dürrmann schon damals, wie wichtig es ist, dass die Zugangs- und Qualifizierungsanforderungen länderübergreifend harmonisiert werden, damit ausreichend gut auf ihre Aufgabe vorbereitete Leitungskräfte für die Altenhilfe gewonnen sowie Zugangsbarrieren abgebaut werden können.

Die jetzt vom BIBB herausgegebene Studie "Qualifizierungen von Führungspersonen in der Pflege – Analyse und Rahmenkonzept" stößt im Prinzip ins gleiche Horn. Und auch sie beinhaltet ein Rahmenkonzept. Es soll aufzeigen, welche derzeitigen und künftig zu erwartenden Anforderungen/Kompetenzbedarfe für Führung in der Pflege durch Qualifizierungen bedient werden sollten. Dabei wird zwischen der "oberen Führungsebene" (pflegerische Gesamtleitung: Pflegedirektion, Pflegedienstleitung, verantwortliche Pflegefachperson) und der "unteren Führungsebene" (Führen und Leiten einer Pflege- oder Funktionseinheit: Abteilungs-, Stations-, Wohnbereichsleitung) unterschieden. Das Rahmenkonzept ist in verbindliche, modular aufgebaute Weiterbildungen angelegt und differenziert zwischen verpflichtenden Basis- und Spezialisierungsmodulen sowie weiteren Wahlmodulen.

Peter Dürrmann: "Wir werden uns mit der neuen Studie beschäftigen und deren Empfehlungen auch mit unserem Konzept abgleichen. Eines aber ist schon seit Jahren klar: Unser Berufsfeld benötigt länderübergreifend einheitliche ordnungsrechtliche Zugangskriterien sowie ein bundeseinheitliches Curriculum für die geforderten Weiterbildungen. Beides muss endlich umgesetzt werden, das ist überfällig!"

Die neue, nun erschienene Studie wurde vom Institut Arbeit und Technik der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen, Bocholt, Recklinghausen (IAT) und dem BiG - Bildungsinstitut im Gesundheitswesen gGmbH Essen im Auftrag des BIBB durchgeführt.

Hier die Publikation zur Studie

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