Neuer Expertenstandard: Erhaltung und Förderung der Hautintegrität in der Pflege


04.07.2023 - Soeben hat das Deutsche Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) den Expertenstandard "Erhaltung und Förderung der Hautintegrität in der Pflege" herausgegeben. Er kann ab sofort direkt über das DNQP bezogen werden.

In der Präambel der Empfehlungen heißt es u.a.: "Die Haut- und Körperpflege gehört zu den Kernaufgaben beruflicher Pflege. Je nach Setting und Zielgruppe reichen Pflegeinterventionen von der Beratung (z. B. im Rahmen der Säuglingspflege) bis hin zur kompletten Übernahme der Hautreinigung und Hautpflege (z. B. bei schwerer Krankheit und Pflegebedürftigkeit). Darüber hinaus führen funktionelle Einschränkungen (z. B. Inkontinenz) oder chronische Erkrankungen (z. B. Diabetes mellitus) zu zahlreichen Hautveränderungen und Risiken. Adäquate Hautpflegeinterventionen helfen, die Hautintegrität zu erhalten, zu fördern, pflegerelevante Hautprobleme zu verhindern und damit das Wohlbefinden und die Lebensqualität zu steigern."

Deshalb unternehme dieser Expertenstandard den Versuch, ein pflegefachlich abgestimmtes Leistungsniveau im Rahmen der pflegeberuflichen Hautpflege darzustellen. Im Fokus stehen dabei die Erhaltung und Förderung der Hautintegrität – also der Kombination einer intakten Hautstruktur und ihrer Funktionsfähigkeit.

Aufgrund des Umfangs und der Komplexität des Themas hat das Wissenschaftsteam Eingrenzungen auf jene Bereiche vorgenommen, auf die berufliche Pflege besonderen Einfluss hat und von denen viele Betroffene in professionellen Pflegesettings profitieren. Daher steht im Expertenstandard Folgendes im Vordergrund:

• Hautpflege zur Prävention von Inkontinenz-assoziierter Dermatitis (IAD), Windeldermatitis (WD), Intertrigo und Skin Tears,

• Hautpflege bei Xerosis cutis und bei leichten Formen von Intertrigo, IAD und WD

Der Expertenstandard richtet sich an Pflegefachkräfte, die Menschen mit hautbezogenen Risiken und Problemen in deren häuslicher Umgebung, in Einrichtungen der stationären Langzeitpflege, Krankenhäusern oder weiteren Einrichtungsarten, in denen Pflegefachkräfte tätig sind, pflegen. Denn sie tragen für eine fachlich korrekte Einschätzung von Risiken und Problemen der Haut sowie für die Durchführung von Hautpflegeinterventionen die Verantwortung.

Die Expert*innenarbeitsgruppe „Erhaltung und Förderung der Hautintegrität in der Pflege“ stand unter der wissenschaftlichen Leitung des Pflegewissenschaftlers Univ.-Prof. Dr. rer. cur. Jan Kottner (Charité Universitätsmedizin Berlin). Die wissenschaftliche Gesamtleitung oblag dem Pflegewissenschaftler Prof. Dr. Dr. h. c. Andreas Büscher (Universität Oldenburg). Der Expertenstandard wird nun in 31 Einrichtungen modellhaft implementiert.

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